Doppel-Chef von Volkswagen und Porsche: Oliver Blume gewinnt CEO-Impact-Ranking
Am Sonntag erschien das erste CEO-Impact-Ranking 2023 in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. Oliver Blume, CEO von Volkswagen und der Porsche AG, landet erneut auf dem ersten Platz. Er punktet mit der konsequenten E-Strategie des Mutterkonzerns
Der scheidende Bayer-Chef Werner Baumann muss viel Kritik einstecken. Sein Rückzug erregt große Aufmerksamkeit, er belegt den zweiten Platz
Inmitten neuer Bankenkrisen ist auch Christian Sewing wieder stark sichtbar. Der CEO der Deutschen Bank kann hervorragende Zahlen vorlegen. Im Ranking ist er Drittplatzierter
16.04.2023
Spitzenmanager Oliver Blume, Vorstandsvorsitzender von Volkswagen und der Porsche AG, gewinnt auch im ersten Quartal 2023 das CEO-Impact-Ranking. UNICEPTA analysierte für die in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung veröffentlichten Liste den medialen Impact aller DAX-Vorstandschefs. Hierfür nutzten die Analysten des Media-Intelligence-Unternehmens einen Reichweiten-basierten Index-Score, der auf den Gewichtungsfaktoren Rezeptionswahrscheinlichkeit, Fokus und Tonalität fußt.
Oliver Blume ist der einzige Top-Manager, der seit Dezember 2022 gleich zwei DAX-Unternehmen leitet. Nachdem er im Sommer 2022 den Posten des VW-Vorstandsvorsitzenden von Herbert Diess übernahm, rückte Ende des Jahres auch die VW-Tochter Porsche AG in den DAX auf, deren Leitungsorgan Blume bereits seit 2015 vorsteht. Als Chef zweier DAX-Schwergewichte ist dem Automanager hohe mediale Aufmerksamkeit also gewiss. Besonders im Fokus steht die konsequente Umsetzung der E-Mobilitätsstrategie. Laut Blume solle „bis 2025 jedes fünfte verkaufte Auto des Zehn-Marken-Konzerns weltweit ein reines Elektroauto sein“, zitiert ihn Die Welt. Die New York Times berichtet von einem Zehn-Punkte-Plan, „der Volkswagen helfen soll, auf Elektrofahrzeuge umzusteigen.“ Ziel sei dabei auch der Ausbau der Präsenz in Nordamerika.
Durchaus kritisch positionierte sich Oliver Blume in der Diskussion um das EU-weite Verbrenner-Aus. Der VW- und Porsche-Chef „plädiert dafür, den Verbrennungsmotor nicht zu verbieten. Für kleine Hersteller und Kleinserien solle er eine Option bleiben“, berichtet die Süddeutsche Zeitung. Blume blickt dabei vor allem auf die Porsche-Modelle. Seine Rolle bei der Positionierung des Bundesverkehrsministers auf EU-Ebene wurde von den Medien in diesem Zuge erneut intensiv diskutiert.
Bayer-Chef muss gehen, Deutsche Bank steuert stabil durch neue Bankenkrise
Sehr große mediale Aufmerksamkeit erlangte Werner Baumann, scheidender CEO von Bayer, der damit im Ranking Platz zwei belegt. Den internen Machtkampf gegen die Investoren hat Baumann letztlich verloren. „Investoren stürzen Aspirin-Boss Baumann“, titelt beispielsweise die Bild. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung sieht den Konzern „vor einem großen Umbruch“. Der stark kritisierte Zukauf des Saatgutkonzerns Monsanto und der darauffolgende Rechtsstreit in den USA wurde eng mit Baumann verknüpft. Das schwierige Verhältnis der Aktionäre zum Noch-Vorstandsvorsitzenden zeigt sich allerdings auch in der prompten Trendwende des Aktienkurses nach Bekanntwerden seines Abgangs. Als bekannt wurde, „dass Baumann früher gehen würde als geplant, schoss die Aktie nach oben“, so das Handelsblatt. Nachfolger wird zum 1. Juli 2023 überraschend der bisherige Roche-Pharmachef Bill Anderson, der seit Anfang April bereits Mitglied das Bayer-Vorstands ist.
Christian Sewing, CEO der Deutschen Bank, komplettiert das Siegertreppchen und landet auf Platz drei. Er konnte Anfang Februar eine Erfolgsmeldung verkünden: „2022 haben wir das beste Ergebnis seit 15 Jahren erzielt“, zitiert ihn Die Welt. Damit hat das Bankhaus seine Gewinne mehr als verdoppelt. Gründe sind höhere Zinsen und ein florierendes Handelsgeschäft. Doch auch im Zuge der jüngsten Bankenkrisen war Sewing medial einer der sichtbarsten DAX-Manager. Nachdem die Credit Suisse ins Straucheln geraten ist, bekräftigte er wiederholt, dass die Deutsche Bank nicht gefährdet sei. Nach dem Zusammenbruch der Silicon Valley Bank konnte das größte Kreditinstitut Deutschlands sogar einen Einlagenzufluss verzeichnen. Laut Frankfurter Allgemeiner Zeitung bezeichnete Sewing dies als „Flucht in Qualität“.
BMW und Mercedes-Benz setzen auf E-Mobilität und Luxussegment
Die folgenden Plätze belegen die beiden weiteren großen Automanager im DAX: Oliver Zipse (BMW, Platz vier) und Ola Källenius (Mercedes-Benz, Platz fünf). Zipse, der laut Welt einen Wandel „vom Verbrennerfreund zum Elektro-König“ durchmachte, war international im Zuge der Consumer Electronics Show in Las Vegas sichtbar. Im Rahmen einer Keynote-Rede, unterstützt durch Hollywood-Star Arnold Schwarzenegger und den Kultfilm-Autos K.I.T.T. und Herbie, präsentierte er anhand des iVision DEE „was möglich ist, wenn Hardware und Software verschmelzen“, wie die Bild am Sonntag zusammenfasste. Außerdem bekräftigte Zipse den BMW-Fokus auf E-Autos und das Luxussegment. „Im Januar und Februar habe BMW den Absatz vollelektrischer Autos gegenüber dem Vorjahreszeitraum verdoppelt, in China sogar verdreifacht“, so die Süddeutsche Zeitung.
Ähnliche Ziele verfolgt die Konkurrenz aus Stuttgart. „Ola Källenius will Mercedes zur wertvollsten Luxusmarke der Welt machen“, schreibt Der Spiegel – und ist dabei offenbar äußerst profitabel. So berichtete Focus Money, dass der Konzern seine Einnahmen im vergangenen Geschäftsjahr um zwölf Prozent gesteigert habe. Ola Källenius ist dabei bemüht, gleich mehrere lukrative Märkte abzudecken. Das Wall Street Journal berichtet über einen geplanten Besuch in China, während die New York Times Pläne den Aufbau eines Ladenetzwerks in den USA dokumentiert.
Die weiteren Platzierungen im Top 10 Ranking: Bjørn Gulden (seit 1. Januar neuer CEO von Adidas, Platz sechs), Markus Krebber (RWE, Platz sieben), Christian Klein (SAP, Platz acht) und Martin Brudermüller (BASF, Platz neun). Den zehnten Platz belegt Manfred Knof, CEO des DAX-Neuzugangs Commerzbank.
Für das CEO-Ranking im ersten Quartal 2023 wertete UNICEPTA rund 11.650 Beiträge aus deutschen und internationalen Print- und Online-Quellen sowie Twitter aus, die von Januar bis März 2023 erschienen sind. Das Ranking basiert auf Ergebnissen aus dem UNICEPTA „DAX-Benchmark“. Mit diesem erfasst der Anbieter für Media Intelligence kontinuierlich die mediale Präsenz aller DAX-Konzerne und ihrer CEOs sowie Rezeptionswahrscheinlichkeit, Fokus und Tonalität der Medien-Berichterstattung.
Über UNICEPTA
UNICEPTA ist ein global erfolgreicher Anbieter für Media, Marketing und Corporate Intelligence. Mit KI-getriebener Technologie und über 450 Analyse- und Monitoring-Experten analysiert UNICEPTA weltweit verfügbare Inhalte aus Social, Online, Print, TV und Rundfunk sowie zahlreichen anderen Datenquellen – in Echtzeit und zu jedem anderen gewünschten Zeitpunkt. Kurz: UNICEPTA ermöglicht Unternehmen, besser zuzuhören und entsprechende Handlungen abzuleiten. Die Analysen und Insights dienen global agierenden und branchenführenden Unternehmen und Organisationen als Basis für Entscheidungen der Unternehmensführung sowie in Kommunikation und Marketing. Die Büros von UNICEPTA befinden sich in Berlin, Köln (Zentrale), Krakau, London, Paris, Shanghai, São Paulo, Washington DC und Zürich.
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